Eines Tages wirst du dich fragen, wozu war mein Leben gut, was habe ich hinterlassen? Was hatte für mich einen Wert und was habe ich aus meinen Fähigkeiten gemacht? Fähigkeiten - die Geschenke meiner Seele an mich - und was habe ich mit diesen besonderen Gaben erreicht?
Eines Tages wirst du tief drinnen spüren, dass diese Gaben für dich selbst zur Freude bestimmt waren. Für mich selbst? Ich tue das «NUR» für mich?
Eines Tages wirst du von Coaches lesen, die glauben, dich zum Erfolg puschen zu können. Was, wenn DEIN grösster Erfolg jedoch nicht darin liegt, dein Seelen- oder Herzensbusiness mit finanziellem Erfolg abzuwiegen, sondern, dass es gerade in deinem Fall um ganz etwas anderes im Leben geht?
Du spürst es tief drinnen, weisst aber lange nicht, was da anklopft, was da erkannt werden will.
Und eines Tages ist es da…das Wissen um das Kleine und das Grosse. Das Wissen um die Bewertung, die tief in dir drinnen verborgen ist. Du musst dir eingestehen, dass doch tatsächlich GROSS mehr wert ist, als KLEIN. Kein Wunder aber auch, wird es uns ja schon immer so weitergegeben.
Was ist, wenn GROSS gleich viel Wert hat, wie KLEIN? Weil es das Gegenteil davon ist, weil das eine ohne das andere schlichtweg nicht existieren kann?
Ich mache mich auf die Suche nach den vergrabenen Glaubensmustern. Nicht im Kopf, sondern in meinen spürbaren Emotionen. Und schon ist er da, der erste Widerstand.
Geht es jetzt im Moment um klein und gross? Ich sage mir den Satz innerlich vor.
«KLEIN ist gleichwertig , wie GROSS» – no way – das ist im Moment nicht be-greifbar.
Worin liegt dann der Widerstand?….ah, es fällt mir wie Schuppen von den Augen. Ich bewerte mich selbst, WEIL ich bewerte. Haben wir doch die letzten Jahre in den sogenannten spirituellen Ausbildungen gelernt, dass wir aufhören sollen zu bewerten.
Keine Chance, ich lüge mich an; ich lüge andere an; ich lüge die Welt an, wenn ich sage, dass ich dies schaffe. ICH BEWERTE! Und ich bewerte sogar das Bewerten. Ein Hamsterrad, aus dem ich nun aussteigen will.
Ich gestehe mir offen und ehrlich ein, dass ich nicht perfekt bin und nach wie vor meine Schubladen habe, wo ich die Dinge, Menschen und Situationen einordne. Punkt, um, aus! Und weil ich dazu stehe, befreie ich mich im selben Moment von dieser Abhängigkeit des Bewertens. Weil ich mich selbst nicht mehr anlüge, muss dieses Thema nicht permanent bei mir anklopfen.
Ich muss mein Leben nicht mehr davon bestimmen lassen, so lange, bis ich wieder an diese Stelle komme, wo ich es noch eine Stufe tiefer erfahren darf.
Ich atme tief durch – es ist eine Befreiung.
Und wie steht es nun mit GROSS und KLEIN? Wieder sage ich mir den Satz innerlich vor.
Jetzt ist der Widerstand da, der es in mir verhindert, dass ich beides als gleichwertig betrachten kann.
Ich denke nicht darüber nach. Ich spüre, was der Widerstand in meinem Körper macht. Wo er sich zeigt und wie er sich anfühlt. Ich gebe ihm die Aufmerksamkeit, die er so lange versucht hat zu bekommen. Ich atme weiter in dieses Gefühl hinein – es ist unangenehm, zugegeben…aber es ist aushaltbar und ich weiss, dass es an der Zeit ist, dem nicht mehr auszuweichen.
Es zieht in meinem Unterleib, bis rauf in die Magengegend – weiter tief reinatmen. Es darf nun sein!
Es wandert in mein Herz bis zu meinem Kehlkopf. Ich atme weiter tief hinein. Ich nehme es an, ich nehme es in den Arm. Es darf nun sein!
Und dann kommt der eine, befreiende Atemzug. Das Unangenehme verwandelt sich ein angenehmes, fliessendes Gefühl, das durch meinen Körper strömt. Ich sehe die Liebe, die in diesem Widerstand versteckt war. Ich erkenne die Liebe, die in all der Angst verborgen ist.
Und – ich sehe DAS GROSSE IM KLEINEN und DAS KLEINE IM GROSSEN!
Diese Fähigkeit besitzen wir alle, jeder von uns. Dafür sind wir hier. Um die Angst in Liebe umzuwandeln. In tausenden und abertausenden von Möglichkeiten wird uns die Chance dazu gegeben.
Ich sehe den kleinen Tropfen Wasser, der ins Meer fällt und wie seine kreisförmigen Wellen das Grosse beeinflussen. Ich sehe, wie wichtig diese Minuten meines Lebens jetzt waren, da ich mir selbst ein Stück nähergekommen bin, mich selbst mehr wertschätzen gelernt habe – auch wenn ich nicht perfekt bin.
Liebevoll blicke ich in die Welt hinaus und weiss, dass dieser heilsame Moment nicht «nur» für mich war, sondern für alle da draussen.
So hinterlasse ich Spuren - grosse Spuren, die durch kleine Schritte erreicht wurden.
Danke
Stefanie
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