· 

J-A-N-A Schmerzsymptome

Ich habe schon länger nach einem Namen für meine Schmerzsymptome gesucht. Kein Arzt  konnte mir bis heute klar weiterhelfen. So hab ich mich selbst auf die jahrelange Suche gemacht. Ob ein Name oder eine Bezeichnung etwas daran ändert? Nein, das alleine sicher nicht. Jedoch die Erklärung, die ich dazu gebe, ist ein Teil der Umschreibung und auch Auflösung (für den Moment, denn ich weiss heute noch nicht, was sich noch alles zeigen wird).

Aber lest gerne mit, was es damit auf sich hat.

J-A-N-A  (©Stefanie Seiler) bedeutet "Ja, aber" und "Nein, aber".

Eine innere Haltung zu so Vielem, was mir im Leben begegnet. Ich schreibe in der Ich-Form, da ich den Weg selbst gehe. Bis ins kleinste Detail und auf den feinsten Ebenen (soweit es sich mir bis heute gezeigt hat) bin ich die letzten Jahre dran, meine Schmerzsymptome zu erkunden. Wann sie auftreten, wie sie auftreten, zu was sie im Bezug stehen.

Ich schreibe dies auch für alle, die unerklärliche Körperschmerzen haben. Nun gut, so unerklärlich sind sie für mich heute nicht mehr. Denn sie haben mit den Faszien zu tun. Das Bindegewebe, welches sich überall in unserem Körper befindet. Diese haben die Eigenschaft zu verkleben und zu verfilzen und sie sind mit ALLEM VERBUNDEN. Jedoch nicht nur, weil wir uns im Leben zu wenig bewegen, oder falsch bewegen und unseren Körper somit der Einseitigkeit ausliefern. Sondern auch, weil wir uns im Geiste (Gedanken, Emotionen, Geschichten und die Querverbindungen dazu) nicht bewegen. Wohin wir uns auf dem Gebiet bewegen sollten? Zu uns selbst!

Emotionen wollen gespürt werden - alle! - ausnahmslos. Ein klares JA zu einer Emotion, zu einer Angst ( in welcher Form auch immer sie spürbar wird) will ausgesprochen und angenommen werden.

Ein klares JA zu meinen Gedanken, wertfrei und liebevoll. Egal, woher ich sie übernommen habe, oder ob sie  meinen Zweifeln oder gar meiner eigenen Weisheit entsprungen sind. 

Ein klares JA zu meinem körperlichen Zustand, auch wenn er sich als äusserst unangenehm anfühlen mag. 

Alles, was gespürt werden will, ist präsent. Es zeigt sich auf allen Ebenen.

Das J-A-N-A Symptom jedoch spiegelt mir gnadenlos, wo ich kein klares JA oder kein klares NEIN lebe. 

Ich kann mich in Meditationen in verschiedene Lebenssituationen begeben, egal welche. Sei es mein Job, meine Berufung, meine Beziehungen, meine Beziehung zu mir selbst … und ich versuche sie auf die Seite eines JA's oder NEIN's zu stellen. Es ist unmöglich! Ich sehe und spüre, dass da immer wieder ein kleiner Widerstand ist. Verpackt, wie ein kleiner Karton in einem grösseren und noch einem grösseren.  Und plötzlich sehe ich den Widerstand glasklar. Es ist ein ABER!!! Nichts wird von mir auf allen Ebenen zu 100% angenommen. Permanent sind Bedingungen angeknüpft. 

Nun mag es für viele Therapiemethoden wichtig sein, ein klares JA oder ein klares NEIN zu erreichen, um ein bestimmtes Ziel zu verfolgen.

Dies ist meiner Erfahrung nach aber erst möglich, wenn ich mir liebevoll zugestehen kann, dass dies eben JETZT noch nicht lebbar ist für mich. Und so sage ich JA zu mir selbst. Ich höre auf, gegen mich selbst zu kämpfen. Nehme mir den Druck, der mich dazu zwingt, bedingungslose Klarheit erreichen zu müssen.

Ich spüre mein J-A-N-A im Körper, in jeder Zelle, die sich zusammenzieht. In jedem Muskel, der angespannt ist. In den Faszienspannungen, die an meinem Körper ziehen und schmerzen. Im Herz, im Magen, im Kopf, egal wo in meinem Körper. Ich sage JA zu dem, was ist und spüre es, ich lasse es zu. Ich atme in meinen Schmerz, ich nehme ihn wahr und gebe ihm Aufmerksamkeit. Und im selben Moment fühle ich, wie eine wunderbare Leichtigkeit und ein Gefühl von Freiheit sich in mir breit machen. Die Schmerzen lassen augenblicklich nach.

Ob ich  nun ein klares JA oder NEIN zur jeweiligen Lebenssituation erreicht habe? Darum geht es JETZT nicht. Ich nehme mir den Druck, eine Entscheidung treffen zu müssen, etwas "loszulassen" oder zu transformieren.

Ich nehme die Leichtigkeit und Freiheit mit in den Tag. Und aus diesem Gefühl raus, treffe ich Entscheidungen für den nächsten Moment und den nächsten Moment. Die Summe all dieser Entscheidungen ergibt dann meinen Weg, der sich mir liebevoll zeigen wird. Ein spontaner Weg, voller Kreativität, aber auch voller Möglichkeiten und neuen Entscheidungen. 

Ein Weg, der mir aber auch gnadenvoll/gnadenlos die kleinste J-A-N-A Einstellung präsentieren wird. Durch meinen Körper und die Schmerzen. 

So möchte ich allen Mut zusprechen, die sich hier wieder erkennen. Ich weiss aus meiner therapeutischen Tätigkeit, dass so viele ganz oder teilweise an diesen Symptomen leiden. 

Selbstehrlichkeit und ein bedingungsloses JA zu sich selbst und zu dem was JETZT gerade gefühlt und gedacht wird. Dieser Weg ist unser Potential. Selbstwertgefühl und Selbstliebe sind unser grosser Schatz, der ausgegraben werden will. 

Ich atme frei, ich fühle keine Schmerzen und weiss, dass diese Erkenntnis mit zur Heilung beiträgt.

Ich danke mir selbst und lächle liebevoll. Ich sage JA zu mir. Ich sage JA zu meinem J-A-N-A.

Wollte ich ein zukünftiges Ziel erreichen, eine Lebenssituation verändern? Nein, ich hatte kein Ziel, sondern habe das angenommen, was sich tatsächlich JETZT in mir abgespielt hat. Ziele stehen mir im Weg, denn dann übersehe ich den Augenblick. Ein Seinszustand, der alles beinhaltet, was für mich wichtig ist.

 

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und grüsse euch liebevoll.

Stefanie

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0